1. Wärmepumpen liefern nur wenig Wärme bei tiefen Aussentemperaturen

 

Luft/Wasser-Wärmepumpen der neusten Generationen liefern heute zuverlässig Wärme bis -20 °C. Sollte die Wärme dennoch einmal nicht ausreichen, schaltet sich bei sehr tiefen Aussentemperaturen temporär eine elektrische Heizung zu. Sie liefert in Kombination mit der Wärmepumpe die erforderliche Wärme.

Erd-Wärmepumpen verwenden Wärme aus dem Erdreich. So kann beispielsweise das Grundwasser genutzt werden, das sich in wasserreichen Gegenden direkt unter der Erdoberfläche befindet. Im Gegensatz zur Aussenluft, welche die Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen, sind die Temperaturen des Grundwassers das ganze Jahr über relativ konstant. Liegen die Temperaturen des Grundwassers im Durchschnitt zwischen 9 und 12 °C, können Grundwasser-Wärmepumpen sehr effizient betrieben werden.

 

  1. Wärmepumpen sind teuer

Eine passend dimensionierte und professionell installierte Wärmepumpe, die richtig betrieben wird, ist über ihre ganze Lebensdauer günstiger als jeder herkömmliche Wärmeerzeuger. Klar, eine Wärmepumpe kann bis zu 50% mehr kosten als etwa ein ÖIkessel. Doch die Anfangsinvestition ist auf Grund der tieferen Betriebskosten in kurzer Zeit amortisiert und macht sich bezahlt.

 

Die Betriebskosten hängen von den Systemtemperaturen ab: Tiefe Systemtemperaturen bedeuten auch tiefe Betriebskosten. Eine Fussbodenheizung zum Beispiel ermöglicht tiefe Systemtemperaturen. Ihre optimale Vorlauftemperatur liegt je nach Gebäudeart zwischen 28 und 35 °C.

 

  1. Wärmepumpen sind laut

Die Ausseneinheit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe verursacht heute, je nach Leistungsgrösse, 54-57 dB. Die Schalldruckpegel, also die subjektiv wahrgenommenen Geräusche, liegen noch tiefer: In einer Distanz von 5 m sind es zwischen 35 und 38 dB und in einer Distanz von 10 m zwischen 29 und 32 dB. Diese Werte gelten, wenn sich die Ausseneinheit an einer Seite des Hauses befindet. Lärmquellen sind der Ventilator und der Kompressor. Doch gerade die Kompressor-Technologie hat in den vergangenen Jahren grosse Fortschritte gemacht. Vor allem die Scroll-Verdichter sind, verglichen mit den anfänglich verwendeten Kolben, viel leiser.

 

  1. Wärmepumpen eignen sich nur für Neubauten

Wärmepumpen können auch für die Sanierung bestehender Gebäude eine hervorragende Lösung sein. Die Auswahl der Art und Kapazität ist der wichtigste Aspekt. Folgendes muss beachtet werden: die Wärmeverteiler (Fussbodenheizung oder Radiatoren) und deren Betriebstemperaturen, die Isolation des Gebäudes und die Verfügbarkeit einer geeigneten Wärmequelle für die Wärmepumpe. Bei einer Sanierung muss bedacht werden, dass für den Wärmeaustausch ins Erdreich gebohrt werden und somit der Garten aufgegraben werden muss. Bei Altbauten sollten zuerst die Wärmeverluste beurteilt werden, die auf mangelhafte Isolierung oder undichte Fenster zurückzuführen sind. Solche thermischen Verluste können indirekt die Effizienz der Wärmepumpe beeinträchtigen.